Nur
wenig zusätzliches Equipment
ist notwendig für Unterwasseraufnahmen:
Spezielle Unterwassergehäuse
machen auch kompakte Digicams startklar
für Tauchgänge. Solche Gehäuse
aus Spezialfolie sind im Handel ab
45 Euro erhältlich und haben
mit Wassertiefen, die beim Schnorcheln
auf die Kamera zukommen, keinerlei
Probleme. Wenn Ihre ersten Fotos unter
Wasser beim Schnorcheln entstehen
sollen, nutzen Sie für Ihre Aufnahmen
am besten eine hohe Lichtempfindlichkeit
ab 400 ISO. Bei einem niedrigeren
ISO-Wert würde die Belichtungszeit
zu lange dauern, wodurch insbesondere
unter Wasser die Aufnahmen leicht
verwackeln können. Für klare
wie für trübe Gewässer
gilt: Blitzlicht ist unnötig.
Später, nach
dem Tauchgang, entdecken Sie möglicherweise
Ihren Junior mit den rosa Schwimmflügeln
beim Bau einer Sandburg. Ein Starfoto
für die nächsten Jahrzehnte
kündigt sich an und das gleißende
Licht der Nachmittagssonne taucht
die Szene in den würdigen Rahmen.
Damit im Gegenlicht ohne Sonnenblende
geschossene Bilder nicht zu hell oder
unscharf wirken, muss die Brennweite
verlängert werden. Auf Nummer
sicher gehen Sie, wenn Sie die Lichtreflexe
auf der Linse unterdrücken. Mit
anderen Worten: Der Fotograf wirft
mit seiner Hand oder einem Gegenstand
künstlichen Schatten auf die
Linse. Das garantiert satte Farben
ohne unnatürliche Lichteffekte.
Besser wäre es
natürlich, mit der Sonne - im
"Auflicht" - zu fotografieren,
aber dann ist möglicherweise
der Ozean nicht im Bild und außerdem
könnte Ihr Kind stark blinzeln.
Wenn die Sonne aber leicht von der
Seite ins Bild scheint, behält
der Himmel auf dem Bild sein kräftiges
Blau und im Hintergrund ist auch das
Meer erkennbar.
Generell gibt es bei
der Aufnahme von Menschen einige Tricks.
Kleine Kinder springen natürlich
ungezwungen durch die Urlaubsgegend.
Mit einem großzügig gewählten
Bildausschnitt ist der Nachwuchs daher
am besten einzufangen.
Bei Gruppenaufnahmen kommen die Kleinen
- wie immer - nach vorn. Am günstigsten
ist es, die Gesellschaft auf einer
Treppe zu positionieren. Damit die
Gesichter sich auf dem Bild nicht
verlieren, sollte der Bildausschnitt
nicht zu groß gewählt werden.
Auch ist ein Aufsteckblitz empfehlenswerter
als der in die Kamera integrierte
Blitz, dessen Licht über größere
Entfernungen nicht ausreichend reflektiert
wird.
Die richtige Blende
kann nach folgender Formel ermittelt
werden. Sie stehen z.B. 12 Meter von
einem Motiv entfernt und benutzen
ein Gerät, dessen Leitzahl mit
36 angegeben ist. Dann ist Blende
3 optimal: 36 geteilt durch 12 = 3;
d.h. Leitzahl durch Entfernung = Blende.
Auch für Portraitaufnahmen
ist eine niedrige Blendenzahl von
Vorteil, denn so hebt sich das Modell
schön vom Hintergrund ab. Übrigens
sollte sich der Fotograf nicht direkt
vor seinem Modell platzieren. Dann
müsste er das Objektiv auf Weitwinkel
einstellen und der liebe Angehörige
oder Bekannte wird verzerrt abgebildet.
Das kann zwar im Einzelfall vorteilhaft
sein, verursacht in der Regel aber
nur den Gebrauch der "Bild-Löschen"-Taste.
Gehen Sie lieber drei Schritte zurück
und probieren Sie die Zoomfunktion
aus. Das spart Zeit und vielleicht
auch Ärger. Zudem fühlen
sich viele Personen unwohl, wenn die
Kamera zu dicht vor dem Gesicht ist,
wodurch das Fotomodell unbewusst eine
unnatürlich wirkende Mimik einnimmt.
Ein Tipp für
Fotos vom Besuch einer sehenswerten
Stadt: Sicher ist z.B. der Kölner
Dom ein tolles Motiv, aber eines,
das jeder kennt, und nicht jeder wird
ausgerechnet von Ihrer Fotografie
in größere Verzückung
geraden als dann, wenn er den Kölner
Dom im Vorabendprogramm des Fernsehens
sieht. Deshalb immer die Mitmenschen
in Szene setzen, um Sätze zu
ermöglichen wie: "Hier hat
der Bastian schon leichte Kopfschmerzen
gehabt. So heiß war es."
Wenn kein Anverwandter oder Bekannter
bei der Städtetour mit von der
Partie ist, reicht es auch, einen
Polizeiwagen oder eine Boutique mit
ins Bild einzubeziehen. Das Echo wird
in 20 Jahren lauten: "Schau mal,
die alten Polizeiautos. Die waren
schön." Das hält Ihre
Bilder jung.
Abschließend
sei noch die Sache mit dem ISO geklärt.
Bei gutem Wetter sind 100 bis 200
ISO ausreichend. Bei trüben Lichtverhältnissen
sollte die Belichtungszeit verkürzt
werden. Daher ist die ISO-Zahl dann
auf 400 erhöhen. Aber vorsicht:
Je höher die ISO-Zahl, um so
grobkörniger wird das Bild. Darum
bei schlechten Lichtverhältnissen
lieber mit Stativ und niedriger ISO-Zahl
fotografieren. Das geht natürlich
nur bei unbeweglichen Objekten, wie
zum Beispiel berühmte Bauwerke.
Bei Gegenständen,
die ihre Position verändern,
kommt es auf Bewegungsschärfe
an. Also wird auch hier die Belichtungszeit
verkürzt und die ISO-Zahl erhöht.
Bei ISO-Zahlen jenseits der 400 schwindet
allerdings zunehmend der Kontrast
der Aufnahmen und die Farben erscheinen
immer blasser.
(Abdruck erfolgt mit
freundlicher Genehmigung von Nulltarif.de) |