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Gelungene Urlaubsfotos machen
Tipps und Tricks um unvergessliche Momente festzuhalten (vom 28.06.2005)

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Unvergessliche Momente zu bewahren ist nicht immer leicht. Das gilt vor allem für Urlaubsfotos. Die Ehefrau auf dem Kamel verschwindet schon mal im Gegenlicht und eine malerische menschenleere Bucht kann auf Fotos zur Geröllwüste verkommen. Die besten Urlaubsfotos gelingen jedoch ganz einfach, wenn man das richtige Equipment auswählt und einige handwerkliche Kniffe berücksichtigt.

Nur wenig zusätzliches Equipment ist notwendig für Unterwasseraufnahmen: Spezielle Unterwassergehäuse machen auch kompakte Digicams startklar für Tauchgänge. Solche Gehäuse aus Spezialfolie sind im Handel ab 45 Euro erhältlich und haben mit Wassertiefen, die beim Schnorcheln auf die Kamera zukommen, keinerlei Probleme. Wenn Ihre ersten Fotos unter Wasser beim Schnorcheln entstehen sollen, nutzen Sie für Ihre Aufnahmen am besten eine hohe Lichtempfindlichkeit ab 400 ISO. Bei einem niedrigeren ISO-Wert würde die Belichtungszeit zu lange dauern, wodurch insbesondere unter Wasser die Aufnahmen leicht verwackeln können. Für klare wie für trübe Gewässer gilt: Blitzlicht ist unnötig.

Später, nach dem Tauchgang, entdecken Sie möglicherweise Ihren Junior mit den rosa Schwimmflügeln beim Bau einer Sandburg. Ein Starfoto für die nächsten Jahrzehnte kündigt sich an und das gleißende Licht der Nachmittagssonne taucht die Szene in den würdigen Rahmen. Damit im Gegenlicht ohne Sonnenblende geschossene Bilder nicht zu hell oder unscharf wirken, muss die Brennweite verlängert werden. Auf Nummer sicher gehen Sie, wenn Sie die Lichtreflexe auf der Linse unterdrücken. Mit anderen Worten: Der Fotograf wirft mit seiner Hand oder einem Gegenstand künstlichen Schatten auf die Linse. Das garantiert satte Farben ohne unnatürliche Lichteffekte.

Besser wäre es natürlich, mit der Sonne - im "Auflicht" - zu fotografieren, aber dann ist möglicherweise der Ozean nicht im Bild und außerdem könnte Ihr Kind stark blinzeln. Wenn die Sonne aber leicht von der Seite ins Bild scheint, behält der Himmel auf dem Bild sein kräftiges Blau und im Hintergrund ist auch das Meer erkennbar.

Generell gibt es bei der Aufnahme von Menschen einige Tricks. Kleine Kinder springen natürlich ungezwungen durch die Urlaubsgegend. Mit einem großzügig gewählten Bildausschnitt ist der Nachwuchs daher am besten einzufangen.
Bei Gruppenaufnahmen kommen die Kleinen - wie immer - nach vorn. Am günstigsten ist es, die Gesellschaft auf einer Treppe zu positionieren. Damit die Gesichter sich auf dem Bild nicht verlieren, sollte der Bildausschnitt nicht zu groß gewählt werden. Auch ist ein Aufsteckblitz empfehlenswerter als der in die Kamera integrierte Blitz, dessen Licht über größere Entfernungen nicht ausreichend reflektiert wird.

Die richtige Blende kann nach folgender Formel ermittelt werden. Sie stehen z.B. 12 Meter von einem Motiv entfernt und benutzen ein Gerät, dessen Leitzahl mit 36 angegeben ist. Dann ist Blende 3 optimal: 36 geteilt durch 12 = 3; d.h. Leitzahl durch Entfernung = Blende.

Auch für Portraitaufnahmen ist eine niedrige Blendenzahl von Vorteil, denn so hebt sich das Modell schön vom Hintergrund ab. Übrigens sollte sich der Fotograf nicht direkt vor seinem Modell platzieren. Dann müsste er das Objektiv auf Weitwinkel einstellen und der liebe Angehörige oder Bekannte wird verzerrt abgebildet. Das kann zwar im Einzelfall vorteilhaft sein, verursacht in der Regel aber nur den Gebrauch der "Bild-Löschen"-Taste. Gehen Sie lieber drei Schritte zurück und probieren Sie die Zoomfunktion aus. Das spart Zeit und vielleicht auch Ärger. Zudem fühlen sich viele Personen unwohl, wenn die Kamera zu dicht vor dem Gesicht ist, wodurch das Fotomodell unbewusst eine unnatürlich wirkende Mimik einnimmt.

Ein Tipp für Fotos vom Besuch einer sehenswerten Stadt: Sicher ist z.B. der Kölner Dom ein tolles Motiv, aber eines, das jeder kennt, und nicht jeder wird ausgerechnet von Ihrer Fotografie in größere Verzückung geraden als dann, wenn er den Kölner Dom im Vorabendprogramm des Fernsehens sieht. Deshalb immer die Mitmenschen in Szene setzen, um Sätze zu ermöglichen wie: "Hier hat der Bastian schon leichte Kopfschmerzen gehabt. So heiß war es." Wenn kein Anverwandter oder Bekannter bei der Städtetour mit von der Partie ist, reicht es auch, einen Polizeiwagen oder eine Boutique mit ins Bild einzubeziehen. Das Echo wird in 20 Jahren lauten: "Schau mal, die alten Polizeiautos. Die waren schön." Das hält Ihre Bilder jung.

Abschließend sei noch die Sache mit dem ISO geklärt. Bei gutem Wetter sind 100 bis 200 ISO ausreichend. Bei trüben Lichtverhältnissen sollte die Belichtungszeit verkürzt werden. Daher ist die ISO-Zahl dann auf 400 erhöhen. Aber vorsicht: Je höher die ISO-Zahl, um so grobkörniger wird das Bild. Darum bei schlechten Lichtverhältnissen lieber mit Stativ und niedriger ISO-Zahl fotografieren. Das geht natürlich nur bei unbeweglichen Objekten, wie zum Beispiel berühmte Bauwerke.

Bei Gegenständen, die ihre Position verändern, kommt es auf Bewegungsschärfe an. Also wird auch hier die Belichtungszeit verkürzt und die ISO-Zahl erhöht. Bei ISO-Zahlen jenseits der 400 schwindet allerdings zunehmend der Kontrast der Aufnahmen und die Farben erscheinen immer blasser.

(Abdruck erfolgt mit freundlicher Genehmigung von Nulltarif.de)

 

 
 

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